Gefördert wurde das Angebot aus dem Mitteln des Fördertopfs für kulturelle Bildung und Teilhabe 2018 der Stadt Ulm. Das Ergebnis macht deutlich, dass die Entscheidung über das Schicksal eines Menschen keinesfalls leicht fällt. Die Bühne steht kurz leer, bevor die Zeugin Franziska Maiser (Marie Luisa Kerkhoff) auf die Bühne kommt. Das war wahnsinnig spannend und lehrreich. Was jedoch schlecht aufgefasst werden kann, ist der beabsichtigte Aufbau des Bühnenbildes. Allerdings stellte sich beim Blick in den Zuschauerraum heraus, dass viele der Premierenzuschauer das Theater bereits vor der Abstimmung verlassen hatten. Darüber soll das Publikum des Theaterstücks âTerrorâ entscheiden. Zuschauer im Theater Ulm müssen sich entscheiden. Schuldig oder nicht? In diesem Prozess, in welchem trotz moralischer Bedenken eine schwerwiegende Entscheidung getroffen werden muss, wird der Betrachter zur Meinungsbildung angeregt. Auf Dauer wirken diese ständigen Streitereien allerdings übertrieben. Mit dem Vorsitzenden Richter kommunizieren die Zuschauer bereits zu Beginn der Aufführung; die ganze Zeit bleiben sie ein wichtiger Bestandteil der Aufführung. Er involviert das Publikum in diesem Gerichts-Thriller in eines der grössten moralischen Dilemmas unserer Zeit und stellt jeden Einzelnen vor die Frage: Wie würden Sie entscheiden? Das Votum ging denkbar knapp aus mit 282 Stimmen für Freispruch und 255 für schuldig. Letzten Endes kann man sagen, dass das Stück »Terror« von groÃer gesellschaftlicher Relevanz ist. Herr Biegler (Lars Eidinger), der Verteidiger, hält dagegen, dass kein Prinzip im Einzelfall wichtiger als das Leben von 70 000 Menschen sei. Er schildert detailliert das Geschehen und erklärt uns einige Begriffe der Militärsprache. Das Stück macht den Zuschauer zum Geschworenen. Das Ulmer Publikum sollte sich nun entscheiden, ob Lars Koch frei gesprochen oder verurteilt wird, denn an diesem Abend entscheiden die Zuschauer, wie das Theaterstück ausgeht. In dem Stück »Terror« von Ferdinand von Schirach geht es um einen Gerichtsprozess, in welchem Lars Koch (Jakob Egger) als Bundeswehrpilot angeklagt ist, durch den Abschuss eines entführten Flugzeugs 164 Passagiere umgebracht zu haben, um damit 70.000 Stadionbesuchern das Leben zu retten. Sein neuestes Werk, âTerrorâ, ist ein Theaterstück, das im Oktober 2015 Uraufführung gefeiert hat und nun von MOOVIE in Kooperation mit ARD Degeto und dem RBB adaptiert wurde. Eine weitere, wohl überlegte Umsetzung ist die Projektion, die es dem Publikum ermöglicht, Mimik und Gestik der Befragten zu sehen und zu verstehen.⨠Ohne diesen Einfall wären diese beiden Aspekte nur schwer zu erkennen gewesen, da die Beteiligten des Prozesses nur vom Profil sichtbar sind. Das Verhalten meines Verteidigers in "Terror" habe ich auch im Landgericht beobachtet. Januar 2019 fand die Premiere des Stückes »Terror« von Ferdinand von Schirach in Ulm statt. Lars Koch wird freigesprochen mit 282 Stimmen. Timeline des aktuellen Star Wars-Kanons, der seit 2014 unter der Regie der Lucasfilm Story Group entsteht. Denn beide sind eben genauso, wie man sich einen Soldaten vorstellt. Aufgelockert werden die auf der Bühne entstehenden Spannungen immer wieder durch den Vorsitzenden Richter (Fabian Gröver). Themenseite in der Mediathek des Ersten: https:// www .dasers te .de/ u n t e r h a l t u n g / f i l m / t e r r o r - i h r - u r t e i l / i n d e x . Den rhetorischen Bogen des Verteidigers zu schlagen und damit nicht nur die anwesenden Geschworenen, sondern vor allem die Fernsehzuschauer gedanklich mitzunehmen. Im Rahmen der AG »Veranstaltungskritiken« beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler des Schubart-Gymnasiums mit Unterstützung der Theaterpädagogik und des Theaterkritikers Dr. Manfred Jahnke mit der Produktion »Terror« und verfassten dazu eigene Rezensionen. Auf der anderen Seite steht der Verteidiger, welcher in Lars Koch einen Helden sieht, da dieser das Leben von 70.000 Menschen gerettet hat. Folglich sollte das Publikum am Donnerstagabend entscheiden, ob der Täter verurteilt oder freigesprochen werden soll.⨠Um jeden einzelnen Zuschauer in ein gewisses Dilemma bei der Entscheidung zu stürzen, werden während der Gerichtsverhandlung verschiedene Zeugen wie die verwitwete Franziska Meiser (Marie Luisa Kerkhoff) â¨und der Oberstleutnant Christian Lauterbach (Stephan Clemens) befragt.⨠Die Absicht der gesamten Inszenierung ist, dass sich das Publikum auf ein Gedankenexperiment einlässt. »Terror« wird weltweit gespielt. Ist dies jedoch die richtige Entscheidung gewesen? Die Staatsanwältin wiederum unterstützt einen »funktionierenden Rechtsstaat, bei dem das Gesetz vor der persönlichen Perspektive stehen« muss. Wolfgang Schild: Verwirrende Rechtsbelehrung. Die sich in diesem Prozess gegenüber stehenden Seiten werden von Christel Mayr als Staatsanwältin Nelson und Gunther Nickles als Verteidiger Biegler repräsentiert. Somit nannte man ihn vielfach den 'Retter von Paris'. Das Bühnenbild führt die holzvertäfelte Wandoptik des Zuschauerraums weiter und erzeugt so den Eindruck, als wäre der Zuschauerraum Teil der Bühne, die einen Gerichtsaal darstellt. Ihre Trauer gilt ihrem verstorbenen Mann, der in dem Unglücksflugzeug gesessen hatte, wenn auch ihre bzw. Dessen Plan war es, das Flugzeug in die an diesem Abend voll besetzte Allianzarena zu fliegen. Lars Eidinger als Verteidiger Biegler | Bild: 282 gegen 255 Ferdinand von Schirach: Terror. Durfte der Pilot das Passagierflugzeug abschieÃen? Es spiegelt das aktuelle Problem wieder, dass unser Staat »den gröÃten Gefahren« ausgesetzt ist und die »Zeiten des Terrors« doch näher rücken, als man zu glauben scheint. 255 plädierten für âºSchuldigâ¹. Das bringt die Frage auf, ob man Menschenleben abwägen dürfe und dementsprechend selbstständig handeln solle? Ein relativ knappes Ergebnis kann man daher sagen. Besonders interessiert an der Rolle des Verteidigers Biegler hat mich, ... »… die beiden Plädoyers zu halten, die einen für Fernsehverhältnisse ungewöhnlich großen Umfang haben. Der Verteidiger Biegler (Gunther Nickles) liefert gute Argumente, um die Zuschauer davon zu überzeugen, für einen Freispruch zu stimmen, wohingegen sein Pendant die Staatsanwältin (Christel Mayr) ihr Schlussplädoyer zu lang zieht und Argumente vorbringt, die nicht sehr stichhaltig sind, wobei angemerkt werden muss, dass dies so zweifellos vom Autor beabsichtigt war. Man kann sich nur für schuldig des 164fachen Mordes (d.h. lebenslang) oder nicht schuldig (keinerlei Konsequenzen) entscheiden. Biegler und Nelson bewegen sich in ihren Plädoyers gezielt über die schiefen Ebenen der Bühne, die in einem dunklen Braunton dem Zuschauerraum angepasst wurde. Die Entscheidung des Publikums für Freispruch fiel sehr knapp aus: 255 waren für schuldig und 282 für nicht schuldig. Zu Beginn wird Zeuge Lauterbach verhört, welcher sich keiner Schuld bewusst ist, jedoch bei seinem Verhör mehr in die Bredouille zu geraten scheint als der geständige Angeklagte Koch. Ferdinand von Schirach (* 1964 in München) ist ein deutscher Strafverteidiger, Schriftsteller und Dramatiker. »Sind wir jetzt etwa in der Kirche?«, fragt ein Zuschauer verwirrt, als das Publikum zu Beginn des Stückes »Terror« von Ferdinand von Schirach gebeten wird, sich zu erheben. Die Zuschauer werden als Schöffen mit in das Geschehen gezogen, und stimmen am Ende über die Zukunft des Angeklagten ab. Meiser reiÃt dadurch im Prozess für den Betrachter nochmal einen weiteren Zugang auf: den der direkten emotionalen Betroffenheit. Lars Koch soll ein Lufthansa Flugzeug, welches mit islamistischem Hintergrund auf dem Weg von Berlin nach München entführt wurde, entgegen des nicht gegebenen SchieÃbefehls des Verteidigungsministers abgeschossen haben. Der Industrielle wird ohne weitere Beweisaufnahme freigelassen. Im Gegensatz dazu wirkt das Weinen von Frau Meiser (Marie Luisa Kerkhoff), die ihren Mann durch den Abschuss des Flugzeugs verloren hat, weniger glaubwürdig. Richter, Verteidiger und Staatsanwältin trugen bei der Aufnahme Roben, der Pilot eine Uniform. Letzterer wirkt sogar bei der Verbeugung am Ende so steif wie ein Soldat beim Marschieren. Ein Mordprozeß ist anberaumt, der ungewöhnlich spannend zu werden verspricht. Zu F. von Schirachs âTerrorâ (= Humaniora / Kleine Schriften, Band 3), Lit, Münster / ⦠Dabei besteht die Möglichkeit, dass Daten von Ihrem Computer zum jeweiligen Anbieter sowie Daten des Anbieters auf Ihren Computer übertragen werden. Ursprünglich als Theaterstück1 konzipiert, wird im Film eine fiktive Verhandlung inszeniert, in der ein Gericht über den Abschuss einer von einem Terroristen entführten, mit 164 Menschen besetzten Passagierma- TERROR VORSITZENDER MARTIN RENTZSCH LARS KOCH, ANGEKLAGTER NICO HOLONICS BIEGLER, VERTEIDIGER MAX MAYER NELSON, STAATSANWÄLTIN BETTINA HOPPE CHRISTIAN LAUTERBACH, ZEUGE VIKTOR TREMMEL FRANZISKA MEISER, NEBENKLÄGERIN CONSTANZE BECKER FERDINAND VON SCHIRACH URAUFFÜHRUNG. Insgesamt stimmten 282 für einen Freispruch und 255 für die Verurteilung von Lars Koch. Wichtige Grundlage des Theaterstückes ist das Luftsicherungsgesetz, welches im Ernstfall den Abschuss von Passagierflugzeugen erlaubt, wenn es keine weiteren Optionen gibt. Verdächtige und unerwünschte Personen konnten von nun an ohne Anklage, Beweise und einen Rechtsbeistand verh Dementsprechend fiel die Charakterisierung des vietnamesischen Feindes aus. Der Richter 229 * Der Staatsanwalt 232 * Der Verteidiger 234 * Zu sammenfassende Charakterisierung des Gerichts und der Verhand lung 235 * âºNatürliche Hierarchieâ¹ und gesellschaftliche Unter schiede 236 * Wiederherstellung der nationalsozialistischen Ordnung durch das Gericht 238 6.7 Vergleich Roman â ⦠In dem veschlafenen Landstädtchen Ameria unweit der Hauptstadt soll ein gewisser Sextus Roscius einen Mord verübt haben. Seit dem Terroranschlag am 11. Die Stimmung um die eigentlich sehr ernste zentrale Frage wird immer wieder durch Stellen aufgelockert, etwa als die Militärwelt des Zeugen Oberstleutnant Lauterbach (Stephan Clemens) auf die des Richters prallt, oder durch die Kabbeleien zwischen der Staatsanwältin und dem etwas unkonventionellen Verteidiger. Beide werden durch Staatsanwältin Nelson in moralische Zwickmühlen getrieben, wobei sie oftmals in militärisches Kalkül ausweichen und gerade deshalb wie taffe und abgebrühte Berufssoldaten wirken, was ihnen beiden gut zu Gesicht steht. 87 Prozent plädierten am Montagabend für nicht schuldig, nur 13 Prozent hielten ihn für schuldig. Denn das alles sind Puzzlestücke, die letztendlich zur gesamten Aufführung gehören. Egal ob Film, Serie, Buch oder Comic â es ist hier aufgelistet. Ein besonderes Lob an die Schauspieler: Meiner Meinung nach haben sie die Emotionen dem Publikum gut vermittelt. Stephan Clemens und Jakob Egger scheinen die militärische Haltung in Mark und Bein aufgenommen zu haben. Eine wie für den Theaterschauspieler gemachte Figur nimmt unterdessen Lars Eidinger ein: Als Verteidiger ist zwischen moralisch fundierter Wut und scheinbar hoffnungsloser Resignation ⦠So ist es während der Aufführung auf den Sitzplätzen nicht dunkel. So beeinflussen nicht nur Verteidiger Biegler und Staatsanwältin Nelson (Christel Mayr), sondern auch die zwei Zeugen Oberstleutnant Christian Lauterbach (Stephan Clemens) und Witwe Franziska Meiser (Marie Luisa Kerkhoff) das Publikum. Meiser emotional den Standpunkt der Frau, deren Mann in dem Passagierflugzeug umkam. Das Theater Ulm folgt mit der Inszenierung des Stückes »Terror« von Ferdinand von Schirach im GroÃen Haus einem Hype, der zwar schon einige Jahre zurückliegt, versucht aber durch Realismus und Einbezug des Publikums eine Nähe zum Zuschauer aufzubauen, entsprechend dem Motto der Spielzeit 2018/19: »neigschmeckt«. Er traf die Entscheidung bewusst. Januars 2019 erwartet das Ulmer Publikum eine enorme Abwechslung im GroÃen Haus, denn die Zuschauer verwandeln sich in Schöffen. Diese Frage mussten sich die Zuschauer im Theater Ulm in ihrer Rolle als Schöffen stellen. Kohrs versucht dem Stück durch Emotionen und Charaktereigenschaften der Figuren Reize für den Zuschauer zu setzen, obwohl rational entschieden werden soll. | Mobile Version, seiner Ansicht nach ⦠Für die Zuschauer der ARD-Gerichtsfiktion âTerror- Ihr Urteilâ schien das Urteil klar. xxx, Der Militärarzt, 3. pour servir à ⦠TERROR von Ferdinand von Schirach PREMIERE 29.9.16 KLEINES HAUS Aufführungsdauer 2 ½ Stunden, eine Pause Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin ARTIKEL 1 (1) DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR. Trotz wenig Spielraum im künstlerischen Bereich ist die Inszenierung von Sarah Kohrs gut gelungen. Diese Seite dient als chronologische Übersicht bzw. Das Publikum ist nämlich an diesem Abend selbst Teil der Aufführung. Er fiel in der Nationalversammlung sogleich durch seine radikalen Vorstellungen auf. Mein Hauptkritikpunkt an dem Stück bezieht sich jedoch auf den Terroristen. Das ist wichtig, denn in der Stunde bis zum Auffinden er Leiche konnte jemand anders die Studentin ermordet haben. Die entscheidenden Argumente liefern Staatsanwältin (Christel Mayr) und Verteidiger (Gunther Nickles), wobei die Spannungen zwischen den beiden immer wieder deutlich werden. Nein, dies ist nicht wieder eine erschütternde Nachricht über einen weiteren Terrorangriff, sondern das zurzeit laufende Stück im Theater Ulm. Ich hätte mir gewünscht, dass noch erklärt wird, dass der IS nichts mit dem Islam als Glauben zu tun habe. Kurz darauf betritt der Rest der Schauspieler die Bühne. Die Abstimmung des Publikums unterstreicht die Interaktion zwischen den beiden Seiten, den Schauspielern und den Zuschauern. Die beiden Berufssoldaten gehören ebenfalls zu den eher spannenderen Charakteren auf der Bühne. Am 9.12.2018 wurde in Vorstellung von »Terror« im Düsseldorfer Central die weltweit 500 000ste Zuschauerin in ⦠Ein weiteres Problem ist, dass in Deutschland auf diese Weise nicht Recht gesprochen wird und die Situation somit unrealistisch ist. Die Inszenierung von Sarah Kohrs zielt darauf ab, dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, als wären er oder sie Teil einer Gerichtsverhandlung. »Terror« im Fernsehen, Populismus vor den Toren der Justiz? Der Film TERROR gehört in das Genre des Gerichtsdramas. Jedoch wurde diese Möglichkeit ein Jahr später vom Bundesverfassungsgericht wieder aufgehoben. Damit wird der Betrachter in den âºGerichtssaalâ¹ integriert, was extrem gut gelingt (Ausstattung Monika Gora). Vielleicht lag es daher an der weniger mitreiÃenden, auf schuldig plädierenden Prozessseite, dass der Angeklagte Major Koch an diesem Abend frei gesprochen wurde. Doch sein Ziel hat das Stück dennoch erreicht: Man wird zum Nachdenken angeregt, denn existenzielle Entscheidungsfragen sind oft nun mal einfach nicht mit ja oder nein zu beantworten. Wer sich also knapp zweieinhalb Stunden mit guten Schauspielern intensiv darüber Gedanken machen will, der besuche das Stück »Terror« im Theater Ulm! Doch wie soll man dies werten, wenn nach der Pause nicht alle zuvor besetzen Plätze wieder gefüllt wurden? Diese Zustimmung wird von Ihnen für 24 Stunden erteilt. Im Kontrast zur Seriösität der ernsten Staatsanwältin wird die Rolle des Verteidigers Biegler als mürrisch und ironisch verkörpert. Das Ulmer Publikum liegt jedoch mit seinem Abstimmungsergebnis vollkommen im Trend, auch wenn sich ein Teil anscheinend nicht entscheiden konnte, ob es nun nach der Pause durch den Eingang für Freispruch oder Anklage gehen sollte und daher ganz drauÃen blieb. Er trat den Jakobinern bei und wurde 1790 deren Präsident. Eintönig wirkt das Geschehen auffallend dann, wenn die Zeugin Franziska Meiser, gespielt von Marie Luisa Kerkhoff, zu Wort kommt. Die Theaterbesucher wurden alle in die Rolle von Schöffinnen und Schöffen versetzt und konnten somit das Ende der Aufführung beeinflussen. Gerade hat der Verteidiger das Wort ergriffen. Man kann eindeutig und zweifellos sagen, dass es der Regie (Sarah Kohrs), Dramaturgie (Christian Katzschmann) und der kompletten Besetzung gelungen ist, den Konflikt zwischen Recht und Moral übersichtlich darzustellen. Lars Eidinger als Verteidiger Biegler | Bild: ARD Degeto/Moovie GmbH/Julia Terjung / Julia Terjung Doch zuerst zum Anfang: Der abwechslungsreiche Einstieg weckte bereits das Interesse des Publikums. Die Vernunft sah er als oberstes Gut. Diese Aufmerksamkeit wird danach direkt auf den verteidigenden Anwalt Biegler, gespielt von Gunther Nickles, gelenkt, der durch seine lockere, offene und direkte Art überzeugend und sympathisch erscheint. Das Ziel des Anschlags, den Major Koch versuchte zu verhindern, war die mit 70.000 Menschen gefüllte Allianz Arena. Das Zivilflugzeug war zu dieser Zeit von einem islamistischen Terroristen entführt worden, um die Maschine in die überfüllte Allianz Arena in München zu lenken. 2005 wurde ein Luftsicherheitsgesetz verabschiedet, welches erlaubte, ein entführtes Flugzeug im Notfall abzuschieÃen. Das Drama ist ein Denkmodell. Sie wirkt aufgebracht und traurig. In der Schauspielerleistung gibt es Licht und Schatten. Ihr Beifall holte die Schauspieler immer wieder auf die Bühne zurück, wo sie sich insgesamt fünfmal verbeugten. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken Heft 815, April 2017, S. 61â69. Des Weiteren ist die Gegenüberstellung von Schuld und Unschuld ein zentrales Motiv, was durch die Verteidigung verstärkt wird. Am Abend des 17. Julia Terjung, "Wir müssen begreifen, dass wir im Krieg sind". Robespierres Denken war von Jean-Jacques Rousseau und der Aufklärung geprägt. Ein Kritikpunkt ist jedoch die Leinwand, die die Mimik und Gestik der Zeugen groà ins Publikum projizieren soll. Darüber hinaus freue ich mich, an einem Projekt beteiligt zu sein, das den Mut hat, sich über gängige Sehgewohnheiten hinwegzusetzen, schon allein dadurch, dass es kammerspielartig nur an einem Ort spielt. Fabian Gröver wird der autoritären Rolle als Richter gerecht, jedoch wirken manche Stellen auch bei ihm unnatürlich. Tatsächlich gab es hinterher ein Endergebnis, genauer gesagt waren es 255 Besucher, die gegen, und 282, die zugunsten des Kampfpiloten abstimmten. Zu guter Letzt der Verteidiger Biegler (Gunther Nickles), welcher etwas zu spät kommt. Er trat ein für die Pressefreiheit, für das allgemeine Wahlrecht für alle Männer, für die Abschaffung der Sklaverei in den Kolonien und die Beseitigung der Privilegien des Klerus (der Geistlichen). Die Maschine war von einem Terroristen entführt worden und drohte in die mit 70.000 Menschen gefüllte Arena hinabzustürzen. Und genau dort kam die Aufgabe des Publikums zum Vorschein. In dem Stadion befanden sich rund 70.000 Menschen, in dem Flugzeug nur 164.